Yoga im Kleiderschrank

Kleiderschrank

Yoga im Kleiderschrank – merkwürdiger Titel! Was es damit auf sich hat, erzähle ich Dir in dieser Episode!

Es geht um das: „Loslassen“, „Haben-Wollen“ und „Nicht-Haben-Wollen“!

Dazu gehört das Aufgeben:

  • nicht hilfreicher Gewohnheiten,
  • Gedanken sowie
  • Emotionen.

Wir möchten Yoga in unseren Alltag integrieren? In einem einfachen Beispiel, möchte ich Dir vermitteln, wie du Yoga nicht nur auf deiner Matte praktizierst, sondern Yoga wirklich lebst.

Patanjali, der die wichtigste Schrift, das Yoga Sutra, verfasst hat, spricht nicht von Asanas, sondern von den Übungen des Lebens. Mit dem Ziel, dass unser innerer Friede nicht zur Geisel der äußeren Lebensumstände wird.

Die Zufriedenheit gehört zum Loslassen genauso dazu, wie zum Festhalten der Schmerz.

Im Yoga hat die Idee des Loslassen viele Facetten: In der Hingabe lassen wir uns selbst los und vertrauen uns einer Kraft an, die unendlich viel größer ist als wir. In der Achtsamkeit lassen wir das Verstricktsein in Gedanken und Emotionen los und sind bewusst im gegenwärtigen Moment. Sowie das nicht urteilen! Wir hören auf, die Dinge durch unsere getönte Brille zu sehen und Ihnen das Label „gut“ oder „schlecht“, „mag ich“ und „mag ich nicht“ aufzukleben. 

Loslassen ist Flow – mit dem Leben fließen – die Kontrolle aufgeben. 

Das Aufgeben nicht hilfreicher Gewohnheiten, vor allem der Bitterkeit, die sich an die unveränderliche Vergangenheit klammert. Beziehungsweise die Sorge, die an der unbekannten Zukunft klebt.

Geben & Vergeben

Bis hinein in die konkreten Yoga Haltungen finden wir Vairagya, das Loslassen unnötiger Spannungen in der Körperhaltung. Lass die energetischen Blockaden los, damit Prana, die Lebensenergie frei fließen kann. Auch das Ausatmen gehört dazu. Das Loslassen der Fokussierung auf das Außen, um in die Meditation nach innen gehen zu können.

Patanjali fordert uns sogar auf loszulassen, was uns einmal auf den Weg des Yoga gebracht haben mag, nämlich den Wunsch, „höhere Bewusstseinszustände“ zu erfahren. Die Hoffnung auf „Erleuchtung“. Und natürlich bedeutet Loslassen auch sterben lernen – Leid aufgeben. Die Botschaft ist einfach, doch sie zu leben ist schwer. Wenn wir loslassen, dann tun wir es im gegenwärtigen Moment. Warum also nicht jetzt?

Diese Episode findest du auf iTunes, Spotify, Google Podcasts oder Insight Timer.

Die Übung Vairagya was übersetzt soviel bedeutet wie Losgelöstheit, Nichtanhaften oder Wunschlosigkeit begleitet uns ständig. Losgelöstheit ist sicher der passendste Begriff um Vairagya zu beschreiben. Es gilt sich von allem zu lösen, was wahrgenommen werden kann, sich von keinerlei Impulsen mitreißen zu lassen. Und auf der anderen Seite gilt es, sich auszurichten und zu entwickeln. Im Yoga Sutra Kapitel 1 Vers 12 steht geschrieben:

durch üben und durch die Fähigkeit loszulassen kann unser Geist den Zustand von Yoga erreichen.

Wenn wir uns die Lehre vom achtgliedrigen Pfad von Patanjali anschauen, so finden wir beispielsweise

Aparigraha – das nicht horten.

Also der maßvolle Umgang mit Besitz. Besitz ist bekanntlich eine Investition von Zeit, Energie und Geld. Das können wir mit dem Beispiel „Kleiderschrank“ schon ganz gut vergleichen. Aparigraha möchte uns dazu bewegen schonend  mit den Ressourcen der Welt umzugehen. Nach dem ausmisten in meinem Kleiderschrank, bin ich auch wieder etwas Achtsamer mit dem, was ich mir neu zulege. Des weiteren möchte uns Aparigraha auch dazu bewegen, sich von Erwartungen zu lösen. Vielleicht müssen wir nicht immer Up to Date sein oder besondere Marken tragen. Ein weiteres Glied aus dem Pfad von Patanjali

Bramacharya – das richtige Maß in allem finden.

Sich nicht von Dingen, Emotionen und Leidenschaften beherrschen lassen. Nicht immer eine leichte Übung. Aber wenn wir uns immer wieder vor Augen führen, in Balance zu leben, sind wir schon auf einem guten Weg.

Love it, leave it or change it –  Wir haben immer die Wahl!

Wenn du also das nächste Mal deinen Kleiderschrank aufräumst, dann mach eine Yogaübung daraus. Beobachte Dich, wie geht es Dir mit dem Thema „Loslassen“? Fällt es dir schwer oder leicht? Verbindest du Emotionen mit Kleidungsstücke? Welche Gedanken begleiten Dich?

Hintergrundmusik: Relax your mind – Beauty von Music by Ruesche-Sounds. Video-Link: https://youtu.be/cTXYO78MxfM